Chronik
der Feuerwehr Piesendorf
1892 | 11. Dezember, Statutenerstellung und Einreichung, sowie Indienststellung eines Mannschaftswagenund der Saugspritze. |
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1893 | 4. März, Landesregierung verlangt Statutenänderung. 20. Juli, Wiedervorlage der Statuten. 29. August, Einreichung Feuerwehrkommando. 13. Oktober, behördliche Statutenbescheinigung. |
1898 | erste Fahnenweihe (Fahne 1945 von Soldaten vernichtet). |
1899 | Handdruckspritze mit Pferdewagen und fahrbare Holzleiter. |
1902 | „Abteilung Walchen“ mit Saugpumpe. |
1912 | Hydranten in Piesendorf und Walchen wurden in Dienst genommen. |
1922 | zweite Fahnenweihe. |
1925 | die erste Motorspritze wurde angeschafft, eine Spritzenhütte in Walchen wurde errichtet. |
1933 | eine Motorspritze der Firma Rosenbauer kommt dazu. |
1950 | das erste Einsatzfahrzeug, ein Dodge kam zur FF Piesendorf. |
1956 | Das KLF, ein Opel Blitz 330C mit Aufbau der Firma Rosenbauer wurde in den Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug wurde 1991 aus dem „aktiven Dienst genommen“ befindet sich aber nach wie vor in unserer Feuerwehr. |
1956 | dritte Fahnenweihe |
1969 | Anschaffung einer Tragkraftspritze (TS), VW Firma Rosenbauer. |
1975 | Anschaffung eines KLF, ein Ford Transit mit Rosenbauer Aufbau (bis 1997 im Dienst) |
1981 | Anschaffung des TLFA 2000, ein Magirus Deutz, leistete bis 2005 ausgezeichnete Dienste |
1981 | Bezug des Feuerwehrhauses in der Windbachgasse 394, davor war das Zeughaus im jetzigen Objekt der Wassergenossenschaft Schmiedstraße |
1991 | Anschaffung TLFA 3000, ein Mercedes 1226, mit Rosenbauer Aufbau |
1997 | Das KLFA, ein Mercedes Sprinter 412D mit Aufbau der Firma Rosenbauer kam hinzu. |
2001 | Anschaffung eines MTF, VW Transporter, mit Seiwald Aufbau |
2005 | Anschaffung und in Dienst Stellung des TLFA 4000/200, ein Mercedes 1628 Atego, Lohr/Magirus Aufbau. |
2015 | Ein Hochwasseranhängers mit einem 75 kvA Aggregat des LFV wird in Piesendorf stationiert. |
2016 | Neubau des Feuerwehrhauses in der Florianistraße 1 (Spatenstich 01.03.2016, Bezug 10.12.2016) |
2017 | 125 jähriges Bestandsjubiläum, Gründung einer Feuerwehrjugend, Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, Umstellung auf das Digitalfunksystem Tetra |
2018 | Ersatzbeschaffung eines MTF-A über BBG VW Bus / 50 KvA Notstromaggregat auf Einachsanhänger |
2019 | Ersatzbeschaffung eines TLF-A 3000/100auf einem MAN Fahrgestell mit 90 Meter Einbauseilwinde, Aufbau Magirus Lohr |
2020 | Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze / Bau eines Kühlanhängers 5m³ auf Einachsanhänger in Eigenregie in der Coronazeit |
2021 | Segnung des neuen TLF / Umstellung Atemschutz auf Überdruck |
2022 |
Über Uns – Kommandanten
1892 – 1894 | Johann Steger, Judbauer |
1894 – 1896 | Franz Eder, Bauer |
1896 – 1898 | Johnann Höller, Wagnermeister |
1898 – 1900 | Rudolf Färbinger, Handwerker |
1900 – 1908 | Josef Kollmann, Bauer |
1908 – 1913 | Peter Kollmann, Bindermeister |
1913 – 1918 | Josef Kollmann, Barbier |
1918 – 1921 | Josef Gruber, Schmiedemeister |
1921 – 1923 | Josef Kollmann, Bauer |
1923 – 1952 | Alois Huber sen., Gastwirt |
1952 – 1958 | Anton Hutter, Oberschulrat |
1958 – 1963 | Lois Huber jun., Gastwirt |
1964 – 1985 | Hans Erlinger, Schuldirektor |
1986 – 2001 | Siegfried Buchner, Handelsarbeiter |
2001 – 2016 | Wolfgang Fuxsteiner, Hauptschullehrer |
2016 – | Michael Unterberger, Bankkaufmann |
Über Uns – Rückblick
Im Stammbuch der Freiwilligen Feuerwehr Piesendorf ist als erstes Mitglied der Müller und Grundbesitzer Josef Kollmann geb. am 15.07.1864 mit Eintrittsdatum 02.12.1890 vermerkt.
Im „Haupt-Inventar-Buch“ wurde im April 1892 die Anschaffung einer Saugspritze um 1.500 Kronen vermerkt.
Offiziell wurde am 11.12.1892 beim Mitterwirt in Piesendorf eine Versammlung unter Anwesenheit des Gemeindeausschusses abgehalten um die Gründung der Feuerwehr Piesendorf zu vollziehen. 47 Mann waren es, die sich als Mitglieder des neuen Vereins eintragen ließen. Als Obmann ging aus der Wahl per Akklamation Johann Steger hervor.
Die am Mai 1893 genehmigten Löschordnung für Piesendorf sah, dass jene Hausbesitzer, die nicht bei der Feuerwehr waren,
pro Haus einen „Pflichtmann“ zu stellen hatten, der nicht bei der nicht nur Hilfeleistung bei Bränden, sondern auch bei den Gesamtübungen erscheinen musste. Wer keinen solchen Pflichtmann stellen konnte, hatte eine Gebühr zwischen einem und drei Gulden pro Jahr an die Gemeindekasse zu entrichten.
Auch die Bespannung des Spritzwagens wurde genau geregelt, wobei unter den Pferdebesitzern ein regelrechter Turnusdienst eingeteilt wurde. Zu Hilfeleistungen durfte, um Überlastung der Tiere durch Spritzen und Mannschaft zu verhindern, nur mit
drei Pferden ausgerückt werden.
Der erste Brand, der von der Feuerwehr im Protokollbuch vermerkt wurde, war im September 1897 in einem Haus ausgebrochen. Dass auch damals Feuerwehr-Nachbarschaftshilfe schon bestens funktionierte, erlebte man im März 1906, als ein Piesendorfer Wohnhaus samt Pferdestall in Flammen stand und Wehren aus Kaprun, Niedernsill, Bruck, Zell am See und Uttendorf zu Hilfe eilten.
Großalarm für die Feuerwehren aus Piesendorf und Umgebung gab es im April 1932, als in Aufhausen das Wengergut nach Brandlegung in hellen Flammen stand. Trotz raschen Eintreffens der Helfer konnten zwölf Rinder und Pferde sowie 25 Schafe dem
Feuer nicht mehr entrissen werden.
Ein weiterer tragischer Fall von Brandstiftung ereignete sich im Februar 1944. Der Besitzer des Mitteredtgutes setzte mit eigener Hand sein Anwesen in Flammen, worauf das Wohnhaus, der Stall und vier Heustadel vernichtet wurden. Auch den Brandstifter ereilte das Schicksal, er kam selber in der von ihm entfachten Feuerhölle um.
Am 23.Mai 1950 standen in Piesendorf nicht weniger als sechs Objekte in Flammen, denen sich die Feuerwehr aus dem Ort sowie Zell am See, Bruck, Kaprun, Uttendorf und aus Mittersill entgegenstellten. Der Gasthof Schmiedhof konnte jedoch trotz größter Anstrengung nicht gehalten werden.
Die Hilfe einer Motorpumpe konnte sich die FF Piesendorf erstmals Ende 1925 zunutze machen, als mit einer Anzahlung von zehn Millionen Kronen ein Zweitakt-Aggregat angeschafft wurde. Diesem folgte 1933 eine Viertakt-Motorspritze.
Ab 1950 verfügte die Wehr über ihr erstes Einsatzauto, einen Jeep. Die eine Pumpe wurde auf einem Anhänger mitgeführt, die zweite musste vor jeder Ausrückung erst mühsam in das Auto gehoben werden.
Eine wesentliche Verbesserung brachte 1956 ein leichtes Löschfahrzeug (Opel Blitz) mit Vorbaupumpe. Weitere Schritte in der Verbesserung der Ausrüstung waren der Ankauf einer VW-Tragkraftspritze (1969) und eines Kleinlöschfahrzeuges Ford Transit (1975). Im Dezember 1980 erhielt die Feuerwehr Piesendorf ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug 2000 auf Magirus-Fahrgestell. Diese drei Einsatzwagen wurden im Sommer 1981 im neuen Feuerwehrhaus eingestellt.
Ein unrühmliches Ende nahm, wie Augenzeugen glaubhaft berichteten, die erste im Jahre 1898 geweihte Fahne der FF Piesendorf:
Sie wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Besatzungssoldaten vernichtet. 1946 konnte dann wieder eine neue Fahne geweiht werden.
Im Ortsteil Walchen bestand ein aus zwei Gruppen zusammengesetzter Löschzug unter dem Kommando von BM Josef Leitner.